Donnerstag, 15. November 2018

Tag 12-16 Arequipa, Nazca, Ica + Rückreise

Arequipa Tag1:

Falls jetzt jemand denkt, dass wir ja nun endlich mal einen Tag ausschlafen und ganz in Ruhe mit einem leckeren Frühstück in den Tag starten könnten....leider Fehlanzeige! Um 4.30 Uhr klingelt der Wecker. Um 5 steht das Taxi vor dem Hostel bereit. 5.15 haben wir bereits im Flughafen eingecheckt. Ab gehts nach Arequipa, die sogenannte Hauptstadt des Südens. Ca. 1 Millionen Einwohner leben hier auf ca. 2300m über NN. Übrigens gibt es in Peru kaum deutsche Autos auf den Straßen zu sehen, außer alte VW Käfer und T2 Bullis. Die gibt es wirklich im Überfluss an jeder Ecke.






In Arequipa angekommen erfreuen wir uns erstmal an den angenehmen warmen Klima (ca. 28 Grad) und checken in unser Hostel (Peru Swiss Hostel, Doppelzimmer ca. 20EUR) ein. Abel, der Besitzer ist super nett und sehr hilfsbereit. Wir geben direkt mal ein paar Kilo Wäsche ab und schlendern zu einer Freewalkingtour in die Stadt. Doch das Gesprächstempo und der Humor des Guide sind nicht wirklich gut, also auch die 1,5 Stunden Tour eher mäßig bis schlecht.



Danach lassen wir uns ein wenig von den 1000 verschiedenen Agenturen beraten hinsichtlich Ausflüge in das Umland. Speziell der Colca-Canyon, die tiefste Schlucht Südamerikas (und damit deutlich tiefer als der Grand Canyon) und Heimat des Wappenvogels Condor scheint ein absolutes Muss zu sein. Eigentlich hatten wir uns die 2 Tagestour vorgenommen, aber nach dem Inka-Trail ist uns gerade nicht so nach Trekking um 5 Uhr morgens. Also wird für den nächsten Tag eine Tages(Rentner-)tour gebucht (ca. 20 EUR p.P.). Abholung am Hotel morgens zwischen 2.45 und 3.30. Jippi! :-)
Nachmittags geht es dann mit ein paar Bierchen, Buch und Musik auf die Hosteleigene Dachterrasse in die Hängematte :-). Herrlich!


Abends noch kurz ein paar Tacos beim Mexikaner verputzen und ab ins Bett. 2.25 klingelt ja der Wecker....Und für abends haben wir eine 10-stündige Busfahrt nach Nazca gebucht. Erholung hatte ich irgendwie etwas anders in Erinnerung...



Arequipa Tag2:

Die Colca-Canyon-Tour startet mit ca. 1 Stunde Verspätung. Ärgerlich, da wir natürlich pünktlich um 2.45 am Eingang des Hostels bereit standen, allerdings muss ich dazu sagen, dass das bisher die erste Verspätung ist und der weibliche Guide sich danach noch mal explizit entschuldigt. Also nicht meckern, sondern Tour genießen und erstmal noch ein Nickerchen bis wir den Nationalpark erreichen und es Frühstück gibt.
Auf dem Weg zum Colca-Canyon, also genauer gesagt, der Condor-View-Point, halten wir noch an ein paar netten Fotoplätzen.



Aber wirklich spektakulär ist das alles nicht. Am View-Point ist es erwartungsgemäß ziemlich voll und alle sitzen/liegen/stehen lauernd auf den Condor wartend.
Erst nach ca. 40 Minuten, kurz bevor der Bus weiterfährt, steigt doch noch ein Condor aus der Tiefe des Canyon auf, schon schön.



Danach machen wir eine kurze Pause und können uns in heißen Quellen etwas entspannen. Nebenan gibt es auch eine kleine Zipline, die wir uns natürlich auch nicht entgehen lassen... :-)

Anschließend geht die Fahrt noch auf den höchsten Aussichtspunkt Perus auf ca. 5200m, aber außer Kälte und Wind gibts hier nicht viel zu sehen.



Gegen 17 Uhr sind wir zurück in Arequipa, aber natürlich nur vorübergehend, da der Bus nach Nasca um 21 Uhr startet.
Die Fernbusse, besonders die Nachtbusse, sind eine gute Alternative zu Flügen und Zügen. Vorteil ist, dass die Busse (Wlan, Strom, Kissen, Decke) und speziell die Sitze (breit, bis 180 Grad verstellbar) deutlich komfortabler sind als bei Flixbus und Co. Zudem gibt es sogar ein Essen, serviert wie im Flugzeug und ähnlich fad im Geschmack.




Nazca/Ica:

Als wir beide morgens um 5 Uhr aufwachen und eine Stunde später pünktlich in Nazca ankommen, lassen wir uns direkt am Busbahnhof vom Erstbesten Heini anquatschen und buchen direkt einen Überflug über die Nasca-Linien. Trotz anfänglicher Skepsis klappt alles tiptop und wir sitzen schon eine Stunde später mit 4 weiteren Personen in einer kleinen Chesna auf dem 45 Minütigen Überflug (ca. 90 EUR p.P.).



Die beiden amerikanischen Mitvierziger in der Sitzreihe hinter uns machen derweil ordentlich Gebrauch von ihren Kotztüten. Zum Glück ist der Geräuschpegel des Rotors lauter als die Brechgeräuche, aber der Anblick und der leichte Geruch ist trotzdem nicht wirklich angenehm. Naja, vielleicht ist es in diesem Moment gut, dass wir noch nicht gefrühstückt haben.
Die verschiedenen Motive lassen sich auch Dank des guten Wetters sehr gut in dem kargen Wüstenboden erkennen. Aus der Luft wirken diese natürlich relativ mickrig, aber die meisten Motive haben eine Größe von mehrere hundert Metern.



Anschließend fahren wir mit einem Collectivo nach Ica. Das sind kleine Busse (ca. 10-16 Plätze), die bestimmte Strecken ohne konkrete Abfahrtszeiten bedienen, sondern dann fahren, wenn genug Leute an Bord sind. Somit wird auf recht nette Art und Weise sehr lautstark das Reiseziel von allen Beteiligten Personen beworben, um ausreichend Mitfahrer zusammen zu bekommen. Eine relativ günstige (ca. 4 EUR p.P.), schnelle, aber nicht sehr komfortable Fortbewegungsmöglichkeit.
Naja, auf jeden Fall kommen wir ca. 2 Std. später in Ica an, wo es noch einmal deutlich wärmer als in Arequipa und Nasqua ist. Nicht ohne Grund umgibt die Stadt Ica eine große Sandwüste mit den höchsten Sanddünen Südamerikas.
Und Letztere müssen natürlich von uns näher unter die Lupe genommen werden. Angeboten wird eine ca. 2-stündige Tour in einem großen Sandbuggy inkl. Sandboarding und Sonnenuntergang. Klingt gut, also gebucht (ca. 20 EUR p.P.).
Das Sandboarding läuft bei uns beiden eher so semigut.



Isa hat etwas zu viel Angst und mir fehlt nach 15 Jahren etwas die Übung bzw. Technik. Die letzte Abfahrt rutschen wir dann einfach, wie die meisten anderen Leute auch, kopf voraus liegend auf dem Board die Düne hinab. Macht auf jeden Fall Spaß. :-) Und der Sonnenuntergang kann sich auch sehen lassen...



 

Abends gibt es dann nach einer gründlichen Dusche ein paar Bierchen und Cocktails, da wir endlich mal am nächsten Tag keine frühen Pläne haben und zumindest bis 11 Uhr ausschlafen bzw. am Pool des Hostels rumhängen können. In der Nacht statte ich dann ein paar mal "Jörg" einen Besuch ab, der Grund bzw. Auslöser weiß ich leider auch nicht, aber auch am nächsten Morgen ist mir ziemlich flau im Magen. Isa verbringt den Morgen in der Sonne am Pool, während ich mir etwas kränkelt Werders 1:3 Niederlage live im TV reinziehe.




Lima:

Gegen Mittag geht es dann mit dem Bus nach Lima (4,5 Stunden, ca. 20 EUR p.P.). Eigentlich hätten wir auch erst am Sonntag nach Lima fahren können, da unser Rückflug erst abends um 21 auch startet, aber sicher ist sicher.
Da es mir abends immer noch nicht so ganz toll geht, verbringen wir den letzten Abend gemütlich im Hotelzimmer. Am nächsten Tag schlendern wir noch ein wenig durch eine Mall und lösen noch zwei Escaperooms. :-)


Danach geht es ab zum Flughafen und ohne erwähnenswerte Zwischenfälle wieder zurück ins kalte Deutschland bzw. erst nach Amsterdam und dann weiter mit Auto gen Osten.




Fazit:


Alles in allem war es ein toller und erlebnisreicher Urlaub, bei dem die Erholung vielleicht einen Tick zu kurz kam. Aber um unsere begrenzte Reisezeit mit den vielen unterschiedlichen Vegetationszonen, interessanten Städte und sonstigen kulturellen Möglichkeiten irgendwie in Einklang zu bringen, ließ sich ein wenig Stress und frühes Aufstehen nicht vermeiden. Und dabei mussten wir noch einige Highlights weglassen, wie z.B. den Titicacasee oder Tauchen im Norden Perus.
Sehr positiv in Erinnerung werden uns die super netten, freundlichen und stets hilfsbereiten Peruaner und Peruanerinnen bleiben. Zudem war das Essen (speziell auf dem Inka-Trail) super lecker und auch das Bier kann mit europäischen Gerstensäften definitiv mithalten. Preislich ist alles relativ günstig, wobei die touristischen Hotspots auch teilweise europäisches Niveau haben.
Absolutes Highlight war der Inka-Trail, den man wirklich sehr empfehlen kann.


Mittwoch, 14. November 2018

Tag 6-11 Cusco + Inka-Trail


Cusco:
Am nächsten Morgen werden wir von der Dschungelagentur zum Flughafen gebracht und von da geht es hoch in die Anden in die ehemalige Hauptstadt des Inkareiches Cusco auf ca. 3300m üNN. Cusco hat insegesamt knapp 500.000 Einwohner und jährlich wohl noch einmal so viele Touristen, da die Stadt für fast alle Wanderungen zum Machu Picchu und ins Heilige Tal den Ausgangspunkt bildet. Mit dem Bus geht es für ca. 30 Ct zum Plaza de Almas von wo es nur ein paar Meter zu unseren kleinen Pension sind. Rachel, die Besitzerin ist super nett und erzählt uns bei einem Coca-Tee alles Wichtige über Cusco, u.a. auch, dass heute Halloween ist.


Wir schlendern ein wenig durch die Stadt und überall kommen uns verkleidete Kinder entgegen. Am Hauptplatz in Cusco, dem Plaza de Amars angekommen, werden wir quasi erschlagen von Kindern und Erwachsenen in Kostümen. Viele kleine Kinder haben tolle Kostüme und sehen echt süß aus.


Da wir beide etwas Kopfschmerzen wahrscheinlich aufgrund der Höhe haben, gehen wir zur Abwechslung mal früh ins Bett. Also über das Nachtleben in Peru können wir bisher noch nichts berichten. ;-)
Nächster Tag startet nicht ganz so früh, sondern erst um 7.30 mit einem leckeren Frühstück inkl. Coca-Tee. Um 10 Uhr machen wir eine Freewalking Tour, die ca. 2 Stunden dauert und zu Beginn auch recht interessant und amüsant ist. Zum Ende hin wird es aber ziemlich langweilig und eintönig.
Anschließend gehen wir ca. 20 Minuten bergauf aus der historischen Altstadt hinaus, um eine der vielen Inka-Ruinen "Sexy Woman" zu besichtigen. Der Eintrittspreis von ca. 20 Euro pro Person ist schon ziemlich happig, aber die Ruinen sind schon recht schön und zudem bekommt man noch einen tollen Ausblick auf Cusco.





Abends gibt es noch Pizza, aber Isa hat wohl etwas zu viel Sonne abbekommen und entsprechend geht es ihr nicht so gut, also mal wieder um 20 Uhr ins Bettchen. So langsam gewöhne ich mich auch schon dran. :-)
Am nächsten Tag besuchen wir zunächst das Inka-Museum, das ganz interessant ist, aber auch kein absolutes Highlight darstellt.


Danach steht ein wenig shopping auf dem Markt "San Pedro" an. Ein paar Souvenirs und Klamotten haben wir schnell gefunden,
die meiste Zeit allerdings kostet uns die Suche nach einigermaßen originalen bzw. gut gefälschten Trikots der peruanischen Nationalmannschaft. Ob das geklappt hat, wird hier natürlich noch nicht verraten...Streunende Hunde gibt es übrigens in Peru auch zu genüge...


Anschließend gehen wir noch zu einem Friedhof etwas außerhalb, um uns das "Fiesta de la Muerta" anzuschauen, aber wirklich spannend ist das (zumindest hier in Cusco) nicht.
Am Abend steht das Briefing für den Inka-Trail, der am nächsten Tag starten soll, auf dem Programm.
Wir lernen unsere Guides, den Ablauf und unsere Reisegruppe kennen. Bunt gemischter Haufen zwischen 23 und 46 Jahren.
4 Schweizer, 3 Spanier, 1 Brite, 3 Franzosen, 3 Australier, 1 US-Amerikaner und 1 Deutscher, also insgesamt 16 Leute. Im Hostel angekommen heißt es erstmal Sachen packen und alle nötigen Vorbereitungen treffen. Ein wenig aufgeregt sind wir schon...




Inka-Trail Tag1:

Morgens pünktlich um 4.15 werden wir von einem Bus an unserem Hostel abgeholt und eine 2 Stündige Busfahrt zum Startpunkt des Trails beginnt. Der Bus schlängelt sich regelrecht durch kleine enge Matschwege und über kleine Steinbrücken.
Angekommen um 7 Uhr am km 84, der Startpunkt des Camino Inka, bereitet der Chefkoch und seine Helfer erstmal ein leckeres Frühstück für die 16-köpfige Reisegruppe vor. Pfannenfrisches Rührei, Bagels mit Marmelade und frische Früchte, könnte schlechter.
Nach mehreren Einweisungen durch unseren Tourguide Jose (er redet und erklärt wirklich sehr gerne und ausführlich), einer kurzen Passkontrolle und dem obligatorischen Gruppenfoto, können wir um ca. 9 Uhr endlich loswandern. Der heutige Tag wird als mittelschwer bezeichnet und alles in allem passt die Beschreibung auch.




Schon auf den ersten 1000m wird uns eine tolle Aussicht auf die Anden, Schluchten, Flüsse und Inka-Ruinen geboten, wirklich faszinierend.



 
 

Gegen 12 Uhr erreichen wir unsere erste Campsite, wo wir Mittagessen im Zelt serviert bekommen. Zu dem Chefkoch und seinem Assistenten gesellen sich übrigens noch 19 weitere "Porter", die Teile unseres Gepäcks, Zelte, Geschirr, Hocker, Nahrungsmittel und sogar eine mobile Toilette den Track hinauftragen. Laut Aussage unseres Guides trägt jeder der Porter ca. 30 Kilo und mehr. Das Alter der unserer Porter ist ebenfalls bunt gemischt, zwischen 18 und 46 Jahre. Übrigens auch bei der Schuhauswahl der Porter, das geht von richtigen Treckingboots, Sneaker über Businessschuhe hin zu Sandalen. :-)


 

Nach dem Mittag folgt noch ein etwas anstrengender Aufstieg, aber alles in allem ist der 1.Tag auch aufgrund vieler Pausen gut zu schaffen. Während einer Pause wird uns das Coca-Blätter-Kauen gezeigt, allerdings gefällt es weder Isa noch mir.
Um 16 Uhr erreichen wir die 2. Campsite, Isa und ich sogar als Erste. :-) Unsere Porter haben schon alles vorbereitet, Zelte aufgebaut, Matratzen vorbereitet, etc., so dass man sich direkt im Zelt ein Stündchen hinhauen und ausruhen kann.


In der HappyHour im beleuchteten Zelt gibt es zwar kein Bier aber immerhin Cracker, Tee und frisches Popcorn. Die Gespräche zwischen den Leuten nehmen auch so langsam deutlich zu und die Stimmung ist wirklich sehr gut.
Um 19 Uhr nach einem leckeren Dinner geht es dann schon ins Zelt, da am nächsten Tag der mit Abstand anstrengenste Tag bevorsteht. Insgesamt 16km über 2 Passe mit knapp 4300m Höhe.
Mal schauen was das so gibt...




Inka-Trail Tag 2:


Aufstehen 4.30, Frisch machen, Sachen packen, 5.30 Frühstück (Brötchen mit Mortadella und Käse, Pancakes mit Schokosoße und Früchte), 6.10 los gehts! Vorher natürlich noch ein wenig Dehnen... :-)


Und es geht direkt in die Vollen, es geht es ca. 1000 Höhenmeter steil bergauf bis zum "Dead Women Pass" auf ca. 4300m. Das Wetter ist morgens zum Glück ziemlich gut. Leicht bewölkt, aber kein Regen und nicht zu warm. Trotzdem sind wir natürlich ziemlich durchgeschwitzt als wir oben ankommen, aber der Ausblick entschädigt für vieles. Zudem haben wir ein Reh und einen süßen kleinen grünen Kolibri gesehen. :-)





Nach dem Pass geht es nun wieder ca. 600m abwärts, und das leider auch ziemlich steil. Spätestens jetzt sind wir froh, dass wir uns doch noch kurzfristig die Wanderstöcke ausgeliehen haben, die einem auf den rutschigen Steinen/Felsen schon einen besseren Halt geben. Aus unserer Gruppe haben 15 von 16 Leuten ebenfalls solche Wanderstöcke, also muss man sich auch keine Rentnersprüche anhören. ;-)
Das Wetter wird deutlich schlechter und als wir nach 4 Stunden an der ersten Campsite ankommen (Isa und ich wieder als erste) ist es verdammt kalt und es fängt an stark zu regnen. Aber immerhin können wir dann für die anstehende Besteigung des 2. Passes unseren Poncho, Regenhose und Handschuhe nutzen, die wir die ganze Zeit mit rumschleppen.

 


 

Das Wandern wird natürlich jetzt noch etwas anspruchsvoller, da die Steintreppen noch rutschiger werden. Teilweise kommt es einem vor, als wenn man ein kleines Flussbett oder Wasserfall hinaufsteigt. Naja, aber auch das kann uns nicht aufhalten, mit konstant guter Geschwindigkeit kommen wir deutlich vor der eigentliche geplanten Zeit im Camp an. Kurz vorher gibt es auf dem Weg noch zwei schöne Inka-Ruinen zu besichtigen. Nach und nach trudeln auch alle anderen 14 Leute ein und das Wetter klart deutlich auf. Von der Campsite hat man einen schönen Ausblick hinab in die Vorläufer des Regenwaldes und ein netter Sonnenuntergang tut sein übriges...




Also spätestens nach dem 2.Tag, der ja der mit Abstand der Anstrengenste ist, kann man schon sagen, dass der Trail zwar anspruchsvoll, aber für jede ansatzweise sportliche Person definitiv locker zu bewältigen ist.




Inka-Trail Tag 3:

Der Tag startet erst um 6 Uhr, also gefühlt wie mittags um 12. Nach einem wieder einmal herzhaften Frühstück geht der 10km lange Abstieg los. Das Wetter ist trocken, aber es ist zunächst sehr nebelig, so dass der Ausblick heute nicht so besonders ist. Gegen 11.30 erreichen wir schon die letzte Archäologische Inka-Stätte und passend zu diesem wunderschönen Ort scheint nun auch die Sonne entsprechend. Ein paar Lamas grasen an der Ruine und somit kann man ein paar schöne Fotos machen.







Anschließend geht es zur letzten Campsite, wo im Laufe des Abends alle 28 Gruppen, die den 4-tägigen Inka-Trail am gleichen Tag wie wir gestartet haben, ankommen und übernachten. Mit anderen Worten es ist das erste mal wirklich rappel voll auf dem Treck bzw. Campsite. Beim Dinner wird dann der Schlachtplan für den morgigen Tag ausgeheckt, damit wir auch mit die ersten beim Sonnentor (1. Blick auf Machu Picchu) sind und anschließend am ersten Foto Point von Machu Picchu.
Um es kurz zu machen, 3 Uhr wird geweckt, 3.15 gehts zum Checkpoint, der aber erst um 5.30 öffnet (ca. 2 Stunden Wartenzeit). Dann ca. 30 Min Hike zum Sonnentor und von da aus dann noch einmal 45 Minuten bis zu Machu Picchu. Das wird eine kurze Nacht, in der es noch ein ordentliches Gewitter gibt, das so nah an der Campsite vorbeizieht, dass der Donner durch Mark und Bein gehen...




Inka-Trail Tag 4:

Wie vereinbart werden wir pünktlich um 3 Uhr geweckt, 3.15 Start, 3.24 Ankunft am Checkpoint, also 2 Stunden warten. Ok, wir sind immerhin erstes Team, aber zwei Stunden finde ich dann dich etwas überspitzt. Naja, mit Tee, Sandwich und einer netten Unterhaltung mit zwei Schweizern geht auch diese Zeit vorüber.


Um 5.20 also 10 Min. vor der Zeit, geht die Ticketkontrolle los und dann ab hoch zum Sonnentor. Die Erwartungen und die Vorfreude sind riesig, ebenso riesig wie die Nebelschwaden, die Machu Picchu umgeben. Oh man, da hat sich das frühe Aufstehen ja gelohnt... ;-(




Da wir keine Zeit zu verlieren haben, setzen wir direkt die Wanderung zum Machu Picchu fort und dort angekommen, gibt es erst einmal ein paar Fotos und einen ausführlichen Rundgang inkl. umfassender Infos von unserem Tourguide José.



 
Nach ca. 2 Stunden sind wir soweit durch und können nun etwas alleine durch Machu Picchu schlendern. Zudem haben wir, wie fast alle aus unserer Gruppe, für einen kleinen Aufpreis noch die Besteigung des Waynapichhu Mountains hinzugefügt, von dem man eine tolle Aussicht auf Machu Picchu hat. Letzteres hat man definitiv auch, besonders nachdem sich die Wolken und der Nebel ziemlich berzogen haben, allerdings ist der Aufstieg (400m Höhenunterschied) alles andere als ein Klacks. Aber der Ausblick und die Fotos sind es schon definitiv wert.




Um ca. 12.30 Uhr fahren Isa und ich dann als erste aus der Gruppe schon mal mit dem Bus zum vereinbarten Treffpunkt. Dort gibts dann natürlich erstmal ein großes Cerveza, das wir uns nach den Strapatzen und Abstinenz der letzten Tage auch redlich verdient haben.
Anschließend gehts mit dem Zug zurück Richtung Cusco. Für die ca. 100km lange Strecke braucht dieser übrigens 3,5 Stunden. Ein ICE ist nichts dagegen... ;-)
Danach noch eine gute Stunde Busfahrt und um 20.30 sind wir endlich wieder bei Rachel in Cusco, müde, erschöpft, aber glücklich.



Fazit Inka-Trail:

Der originale Inka-Trail 4T/3N war ein schönes Abenteuer, das man definitiv empfehlen kann. Die eigentlich recht kurze Gesamtstrecke von 45km wird durch die Höhe und die steilen Felstreppen erschwert. Besonders der zweite Tag an dem 2 Pässe mit ca. 4300m Höhe überwunden werden mussten, war körperlich eine ordentliche Herausforderung. Die Ausblicke und die archäologischen Inka-Stätte, die sich im Laufe des Tracks in ihrer Größe und Schönheit steigern, sind wirklich toll, nicht zuletzt natürlich der krönende Abschluss mit der Besichtigung von Machu Picchu.
Die aus der Region stammende Organisation "Alpaca Expeditions", bei der wir den Inka-Trail gebucht hatten, ist ebenfalls auf jeden Fall zu empfehlen. Das bereitgestellte Equipment, das Essen, die Guides und Porter, allgemeine Organisation usw. war wirklich erstklassig. Auch das insgesamt sehr gute Wetter und unsere bunt zusammen gemischte Reisegruppe hat zu einem gelungenen Gesamttrip beigetragen.