Donnerstag, 1. November 2018

Tag 1-5 Anreise + Dschungeltour

Anreise:

Am Samstagmorgen 7.15 geht es pünktlich wie geplant mit dem Auto Richtung Amsterdam Schiphol. Ein Doppel-Regenbogen auf Autobahn begrüßt uns hoffnungsvoll bei der Grenzüberschreitung, das kann ja nur gut werden... ;-) 

Trotz kurzer Stauphase wegen Sperrung einer Autobahnabfahrt kommen wir pünktlich am Parkservice (Park and Fly) an. 2,5 Wochen für 85 Euro inkl. Shuttleservice ist echt ok. Angekommen am Flughafen gibt es eine Self-Service-Gepäckaufgabe, mal was neues.

Der Flug dauert ca. 12,5 Stunden und verläuft ohne besondere Vorkommnisse. KLM hat ein gutes Entertainment Programm, aber ich hab mir natürlich nur Kloifilme reingezogen (Jumanji, Game Night und JFK).
Nach Ankuft in Lima geht es dann vom Terminal zu Fuß zum Hostel, auf dem Weg natürlich das übliche Abweisen von 30-40 aufdringlichen Taxi-, TukTuk- und BusFahrern. Das Hostel ist ziemlich einfach, aber relativ sauber. Also noch Zähne putzen und schnell noch ein Bierchen um die Ecke in eine Bar. Bier (Pilsen 630ml für 2 EUR) ist schön süffig, aber uns fällt schon auf, dass die Musik in den Bars ziemlich laut ist. Spätestens als wir ca. 1 Stunde danach ziemlich müde im Bett liegen, bestätigt sich unsere vorherige Erkenntnis, die Musik ist übelst laut. Da unser Hostel leider keine Fenster sondern nur Mauerlöcher hat, fühlt es sich an, als liege man gerade direkt neben der Jukebox! Naja, aber da wir nach nun knapp 20 Stunden auf den Beinen doch ziemlich kaputt sind, schlafen wir relativ schnell ein. Als unser Wecker morgens um 4 klingelt, läuft die Musik übrigens immer noch.
Egal, kurz frisch machen, das vorbereitete Lunchpaket der wirklich netten Hostelbesitzerin einpacken und wieder ab zum Flughafen. Der nächste Flug nach Puerto Maldonado steht an, von wo wir unsere 4T/3N Dschungeltour starten.



Dschungeltour Tag 1:
 
Wir kommen einigermaßen pünktlich in Puerto Maldonado an. Und wie mit der Agentur Jungle-Pro vereinbart wartet bereits ein Fahrer (natürlich heißt er Carlos) mit Schild am Ausgang des Airports auf uns, was übrigens ein Novum in meiner bisherigen Reisehistorie ist.
Nach einer kurzen Fahrt kommen wir am Office an und lernen unsere Reisegruppe kennen. Außer uns gibt es noch zwei nette Finninnen (Mutter und Tochter) und unseren Guide Annabelle. 

Los gehts mit einer kurzen 30 minütigen unspektakulären Bootsfahrt auf dem Fluss Madre de Dios ehe wir am DschungelReserve ankommen. 

Wir wandern ca. 3 km einen Trampelpfad entlang an dem wir einige schöne Pflanzen und Schmetterlinge entdecken. Anschließend folgt eine kleine Kanutour durch kleine Nebenarme bis wir an den Sandoval See gelangen. 



Bis auf einen kleinen Kayman gibt es leider auch hier noch keine Wildlife Highlights zu erblicken.
Der Sandovel Lake steht seit ca. 20 Jahren als staatliches Reserve unter strengem Naturschutz. Er bemeimatet viele Tiere, ohne jetzt zu viel Spannung vorwegzunehmen, aber wir haben leider nur einen Bruchteil davon zu Gesicht bekommen.


Bei der Kanufahrt auf dem See fällt auf, dass es wirklich noch sehr ursprünglich hier ist und der Massentourismus noch in den Kinderschuhen steckt. Ca. 5 weitere kleine Kanus befinden sich auf dem etwa 4000 ha großen See, in Thailand oder Bali wären es sicherlich 500 weitere Boote gewesen.

An der Lodge angekommen können wir erstmal etwas in der Hängematte entspannen, bevor wir 2 Stunden danach am späten Nachmittag zu einer weiteren See- und Regenwaldbesichtigung aufbrechen. Highlight ist hier das Beobachten von RiesenOtter, Roten Brüllaffen, Stinkybirds und Papageien.

Als die Sonne untergeht und die Dunkelheit hereinbricht gibt es viele Fledermäuse und der Lichtstrahl der Taschenlampen wird immer wieder von den Augen der Kaymane reflektiert. Schon ein wenig spooky. :-)
Nach einem leckeren Dinner (Beef, Rice, fried Banana und Schokopudding) geht es um ca. 20 Uhr geradewegs ins Bett. Genau Isas Zeit. ;-)
Ein wirklich gemütliches Bett inkl. Moskitonetz lässt uns trotz des hohen Geräuschpegels sehr gut schlafen. Leider klingelt um 5.05 schon wieder der Wecker, ausschlafen sitz bisher noch nicht drin.



Dschungeltour Tag 2:

Aufstehen, anziehen und ab aufs Boot. Nächste Besichtigungtour am See steht an. Im Fokus stehen Vögel, wie Geier, Papageien, Tigervogel. Ganz nett, aber auch nicht der Oberknaller. Besonders die Unterwasserwelt mit Arapeimas, die größten Süßwasserfische der Welt, Piranyas, Stachelrochen und Anakondas bekommen wir leider nicht zu Gesicht. Aber trotz der oben genannten Seebewohner gibt es doch tatsächlich ein paar Leute, die im See baden. Tienen Cochones grandes. ;-)

Nach dem Frühstück geht es dann zurück nach Puerto Maldonado und dann stromaufwärts zur nächsten Lodge, wo wir die nächsten 2 Tage und Nächte verbringen werden.
Die 2,5 Stündige Fahrt ist sehr entspannend. 2 Bierchen, da unsere Finnische Reiseteilnehmerin Anina heute Geburtstag hat (26 Jahre), bequeme Sessel und ein paar Turtles und Adler lassen die Zeit schnell vorbeigehen. Allerdings kommem wir gegen Ende der Fahrt doch mal dazu, zu erfahren wie sich Regen bzw. ein Gewitter im Amazonasgebiet anfühlt, ziemlich nass und laut auf jeden Fall ;-)
Angekommen an der nächsten Lodge starten wir nach kurzer Siesta eine weitere Wanderung durch den Regenwald und anschließender kleinen Kanutour durch einen alten Flußarm. Leider sehen wir auch hier nicht viel Wildlife aber die Einsamkeit und Abgeschiedenheit im Einklang mit der Natur ist grandios.
 

Nach dem Dinner geht es dann mal wieder um 20 Uhr ins Bett. Übrigens teilen wir uns mit der finnischen Mutter/Tochter-Kombo einen kleinen Bungalow. Es ist zwar eine kleine 5mm dicke Holzwand zwischen den Zimmern, aber man hört wirklich jeden Ton von nebenan. Zum Glück schnarchen die beiden nicht, also muss ich mich nur wie üblich mit Isas lauter Atmung arrangieren. ;-)



Dschungeltour Tag 3:

Ausschlafen ist uns noch immer nicht vergönnt. Heute klingelt der Wecker mal um 3.15 Uhr. Hintergrund ist die Besichtigung eines ClayLiks, dass angeblich von vielen Aras und Papageien früh morgens bevölkert wird. Die Vögel lecken an den schroffen Felswänden eines ehemaligen Flussbettes um Mineralien und Eisen aufzunehmen. Klingt etwas ausgedacht, aber naja, was soll man sonst morgens um 4 mit seiner Zeit anfangen... :-)
Pünktlich um 3.45 in der totalen Finsternis startet also unser Boot für einen 2 Stunden Trip (one way) flussaufwärts zum ClayLik.
Dort angekommen werden in einer Entfernung von ca. 100m zur eigentlichen Felswand Hocker und Fernglas aufgebaut. Und dann heißt es erstmal warten.


Aber nach und nach kommen wirklich viele Aras und Papageien. Zur "Rushhour" um die 30-40. Allerdings lecken sie leider nicht, da sie etwas wohl etwas abgelenkt bzw. eingeschüchtert sind von den 4-5 Geiern, die ganz in der Nähe ihre Kreise ziehen. Auch wenn Papageien natürlich nicht auf dem Speiseplan der Geier stehen, reicht es doch, dass sich die Papageien zu unwohl zum Lecken fühlen.
 

Naja schade, aber trotzdem war es schon ziemlich beeindruckend so viele coole farbenfrohe Aras und Papageien auf einem Fleck in freier Wildbahn zu sehen und zu hören!
Auf dem Weg zurück sehen wir am Ufer des Flusses noch ein großes Wasserschwein (Capybara), eine typische Beute von Jaguar und Pantas, allerdings sind die Jäger (komischerweise) momentan nicht in Sichtweite. 
Ca. 35 Grad Hitze "zwingen" uns bei der Ankunft in der Lodge erstmal zu einer Siesta in der Hängematte. :-) Nach dem Mittagessen brechen wir zu einer weiteren Wanderung auf. Um es kurz zu machen. Übelst weit, hin und zurück ca. 16km und das mit Regenstiefeln... ;-)
Todmüde und erschöpft fallen wir nach dem Dinner ins Bett.



Dschungeltour Tag 4:

Am nächsten Tag geht es per Boot zurück zum Office nach Puerto Maldonado. Dort geben wir alle Sachen ab, machen ein kurzes Abschiedsfoto und schnappen uns unsere Rucksäcke und werden zum Flughafen gefahren, um pünktlich den Flieger nach Cusco zu erwischen.



Fazit Dschungeltour:

Im Großen und Ganzen war es eine gelungene Tour, die organisatorisch wirklich top war. Die Lodges, Essen, Boote und natürlich unser super Guide Annabelle waren wirklich "excelente". Wir haben viel über Flora und Fauna gelernt und die Natur war wirklich schön. Allerdings haben wir insgesamt nicht viel Glück gehabt mit der Tiersichtung und so richtig viel Abenteuer kam für meinen Geschmack nicht auf. 

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